Als die Nachricht in mein Mail-Postfach flattert, dass ich eine fünftägige Reise in das Bergdorf Gargellen im Montafon gewonnen habe, kann ich mein Glück kaum fassen, schließlich habe ich noch nie etwas Wertvolleres, als einen Schraubenzieher gewonnen. Ich freue mich darauf, eine der schönsten Bergregionen Österreichs wiederzusehen, bin aber auch neugierig. Denn es soll ein Urlaub in völliger digitaler Abstinenz werden, ohne Handy und WLAN, dafür aber mit vielen spannenden Aktivitäten und Abenteuern.

 

„Willkommen im Offline-Dorf“ begrüßt mich ein Schild am Ortseingang, als ich mit dem Bus in Gargellen ankomme. Wenig später stehe ich mit etwa 20 weiteren Gästen aus Deutschland und Österreich, in über 1400 Metern Höhe, auf der Terrasse des Vier-Sterne-Hotels Madrisa. Der Ort liegt malerisch eingebettet zwischen hohen Berggipfeln, am Ende eines Seitentals im Montafon im Vorarlberg, nahe der Schweizer Grenze. Das Hotel hat nur noch für uns geöffnet. Denn eigentlich ist die Saison bereits vorüber.

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Von Eisbaden bis Holzhacken

Wir sperren unsere Smartphones in eine Art Käfig

Es ist kurz vor 18 Uhr, die Sonne steht bereits tief und taucht die Landschaft in goldenes Licht. Doch wir haben keine Zeit, das Naturschauspiel um uns herum zu bewundern, der Countdown läuft. Wir richten unseren Blick auf die Displays unserer Smartphones, um noch schnell die wichtigsten Mails zu beantworten, uns über WhatsApp von Kollegen und Freunden zu verabschieden oder noch einen letzten Post auf Instagram zu veröffentlichen, bevor wir fünf Tage offline gehen. Dann unterbricht die Stimme von Linda Meixner, der Initiatorin de Offline-Dorfs, unsere Geschäftigkeit: „18 Uhr, es geht los“ ruft die blonde Frau energisch in die Runde, als sie anfängt, unsere Handys einzusammeln und in eine Art Käfig zu sperren, wo sie in den kommenden fünf Tagen bleiben sollen. Nun gibt es für uns kein Zurück mehr. Auch Tablets, Laptops und sonstige Digitalgeräte sollen von nun an ausgeschaltet bleiben. WLAN gibt es auf den Zimmern sowieso nicht. Wir wollen die digitale Welt mit ihren Push-Nachrichten und dem Druck der ständigen Erreichbarkeit für ein paar Tage hinter uns lassen.
Für Notfälle und Anrufe bei Familie und Freunden, haben wir schon vor Reiseantritt ein einfaches Mobiltelefon bekommen. Mit seinen Tasten, dem kleinen Display und der fehlenden Kamera, wirkt es wie ein Relikt aus der Steinzeit.

Wie aus Gargellen ein Offline-Dorf wurde

Der Gebrauch von Smart Devices hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. für die meisten Menschen ist es längst zu einem unverzichtbaren Teil ihres beruflichen und privaten Alltags geworden. 2023 nutzten 4,7 Milliarden Menschen weltweit ein Smartphone, das ist über die Hälfe der Weltbevölkerung. Eine immer wichtigere Rolle spielt dabei Social Media. Durchschnittlich 20,8 Stunden pro Woche verbringen die Menschen in Deutschland auf Instagram, TikTok, Youtube & Co. Bei den 16 bis 19-jährigen sind es sogar rund 32 Stunden. Dem will Linda Meixner mit ihrem innovativen Urlaubsangebot etwas entgegensetzten.

Als Content-Creatorin, der auf Instagram inzwischen mehr als 124.000 Nutzer folgen, hat sie selbst die Erfahrung gemacht, wie leicht man sich in der digitalen Welt verlieren kann. Ihren Instagram-Kanal hatte die ski- und bergbegeisterten jungen Frau, zunächst nur angelegt, um Fotos mit Freunden teilen zu können. Nachdem sie ihn öffentlich gestellt hatte, stieg die Zahl ihrer Follower jedoch so rasant an, dass Firmen auf sie aufmerksam wurden und ihr Kanal rasch zu einer lukrativen Einnahmequelle und die Darstellung ihrer eigenen Person zu ihrem Kapital wurde. Sie verbrachte viele Stunden damit, Bilder und Texte zu bearbeiten und war ständig auf der Jagd nach neuen Motiven. „Ich hatte Bildschirmzeiten von 60 Stunden pro Woche und mehr“, berichtet die 33-Jährige.

Die geliebten Berge waren plötzlich nur noch eine Kulisse für Ihre Instagram-Posts. Die Grenzen zwischen Privatleben und Beruf verschwammen zunehmend. Als ihr bewusst wurde, dass das Ganze längst zu einer Art Sucht geworden war, beschloss sie, offline zu gehen, zunächst für 66 Tage: „Ich wollte mehr Lebenszeit und weniger Onlinezeit“, begründet sie diesen radikalen Schritt. Den therapeutisch begleiteten Selbstversuch, der ihr wieder zu besserem Tiefschlaf, gesteigerter Konzentration und mehr Kreativität verhalf, machte sie zum Thema ihrer Masterarbeit an der HTWG Konstanz.

Anschließend verfasse sie ein „Offline-Manifest“, gründete ihr Start-up mit dem Namen „Offline-Institut“ und widmet sich nun als Doktorandin am ISAG, dem Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus, der Tiroler Privatuniversität UMIT, der Forschungsfrage, inwiefern sich der Tourismus für einen bewussteren Umgang mit smarten Geräten nutzen lässt. Und schließlich überzeugte sie die Gargellener davon, ihren Ort zum Offline-Dorf zu erklären.

Nutzung von Smartphone und Social Media

Intensivere Gespräche ohne digitale Ablenkung

Als wir schließlich auf der Terrasse mit dem eigens kreierten „Offline-Drink“ aus Birnensaft und Gin-Tonic auf die kommenden Tage anstoßen, beginne ich zu ahnen, dass es mir doch nicht so leichtfallen wird, in dieser Zeit von der Außenwelt abgeschnitten zu sein, wie ich anfangs dachte.

Beim gemeinsamen Abendessen lerne ich einige der anderen Teilnehmer dieser Reise kennen. Ich erfahre, dass die meisten, wie ich selbst, irgendwas mit Medien machen, als Journalisten, Fotografen, Influencer oder Content-Creatoren. Hätten wir unsere Handys dabei, würden wir sie jetzt zücken und uns gegenseitig unsere Blogs oder Social-Media-Profile zeigen. Doch darauf müssen wir verzichten. Ich beginne es zu schätzen, dass unsere Gespräche nicht ständig vom Brummen eines Handys unterbrochen werden, das uns auf den Eingang neuer Nachrichten aufmerksam macht, dass keiner nebenher verstohlen auf das Display seines digitalen Begleiters schielt oder sich zwischendurch aus dem Gespräch ausklinkt, weil er kurz ein „wichtiges Telefonat“ annehmen muss. Als ich nach einem ausgelassenen Abend wieder in mein Zimmer komme, ertappe ich mich aber doch bei dem Wunsch, jetzt noch kurz mein Smartphone einzuschalten, um sicherzustellen, dass ich keine wichtigen Mails verpasst habe – Macht der Gewohnheit. Wie gut, dass ich an diesem Abend ohnehin so müde bin, dass ich rasch einschlafe.

Am nächsten Morgen steht erst mal eine kurze Achtsamkeits-Wanderung auf dem Programm. Es geht darum, uns wieder mit der realen Welt in Verbindung zu setzen, bewusst hinzuhören, hinzuschauen, hinzuspüren und durchzuatmen. „Wir spüren den Boden unter unseren Füßen, das Element Erde“, sagt Silvia Fleisch, unsere Achtsamkeitstrainerin, mit ruhiger Stimme. „Wir stellen uns vor, wie die Sonne unsere Haut wärmt, das ist das Element Feuer“, fährt sie eine Weile später fort.

Wir sammeln Kräuter für das abendliche Menü

Tiefenentspannt begeben wir uns anschließend zum gegenüberliegenden Hang, wo die erste Aufgabe auf uns wartet: Kräuter- und Pilze sammeln. Amélie Krämer, die nicht nur das Alpenhotel Heimspitze leitet, sondern sich auch hervorragend mit den heimischen Kräutern auskennt, zeigt uns, woran wir Frauenmantel, roten Klee, Scharfgarbe und andere Kräuter erkennen, wo sie wachsen, wie man sie zubereiten kann und gegen welche Wehwehchen einige von ihnen helfen. Trotzdem müssen wir immer wieder nachfragen und erwischen nicht selten einen der ungenießbaren Doppelgänger. Schließlich wird Amélies Korb aber doch voll. 

Dass darin auch ein paar Pfifferlinge und Steinpilze landen, haben wir vor allem Monika Rhomberg zu verdanken, der Betreiberin des Hotels Madrisa. Ihr entgeht kein Pilz, egal wie tief er sich ins Moos duckt. „Entweder hat man den Schwammerl-Blick oder nicht“, sagt sie lachend. Sie ist es auch, die einen perfekt gewachsenen Instagram-tauglichen Steinpilz mit vollkommen intakter und wurmfreier Kappe, findet. Aus ihm und den anderen, von uns gesammelten Schätzen, werden die Chefköche von drei großen Gargellener Hotels am Abend ein leckeres Menü für uns zaubern.

Mit Axt und Kettensäge

Zuvor treffen wir uns aber noch mit dem Forstwirt und Geschäftsführer der Gargellener Bergbahnen, Thomas Lerch. Er erklärt uns einiges über natürliche Aufforstung und die Bedeutung des Waldes für den Lawinenschutz. Wir erfahren, dass zwei Drittel der Fläche des Montafon von Wald bedeckt sind und 90% davon als Schutzwald für die Siedlungen im Tal dienen. Lerch und sein Team fällen eine Fichte, die wir anschließend selbst den Berg hinunter transportieren, um sie zu Brennholz für das große Lagerfeuer zu verarbeiten, das für den letzten Abend geplant ist.

Alle packen mit an. Beim Holzhacken sind die Männer in ihrem Element. Während die einen routiniert ein Scheit nach dem anderen spalten, tun sich andere mit dieser, für sie ungewohnten Aufgabe sichtlich schwer. Während ich sie beobachte, beschleicht mich der Gedanke, dass Holzhacken für Männer offenbar nicht nur ein eine notwendige Tätigkeit darstellt.

In einer sich rasch verändernden und zunehmend digitalisierten Welt, in der wir viel Zeit damit verbringen, uns durch die sozialen Medien zu scrollen und die sich immer schneller verändert, hat das Holzhacken etwas Archaisches. Es befriedigt die Sehnsucht nach Beständigkeit und einer einfachen Tätigkeit, die nichts außer einer Axt und der eigenen Muskelkraft erfordert und die wir heute noch genauso ausführen, wie schon unsere Urahnen vor hunderten von Jahren. Gleichzeitig steht der Hieb mit der Axt für Kraft und Männlichkeit. Mit diesem Werkzeug in der Hand, kann sich jeder für ein paar Minuten wie einer dieser kräftigen Naturburschen fühlen, die man aus alten Filmen kennt. Die Frauen greifen interessanterweise eher zur Kettensäge

 

Wir genießen die selbst gesammelten Kräuter

Am Abend dürfen wir dann endlich die selbst gesammelten Kräuter und Pilze genießen. Das Menü, das die Küchenchefs für uns daraus gezaubert haben, wird uns an einer langen, weiß gedeckten Tafel auf einer Wiese vor dem Hotel Alpspitze serviert. Während des Essens wird viel geredet und gelacht, und statt vom üblichen Handygebimmel, werden unsere Gespräche vom sanften Läuten der Kuhglocken begleitet. Währenddessen verschwindet langsam die Sonne hinter den Berggipfeln. 

Nach dem Essen sitzen wir noch eine ganze Weile zusammen. Cornelia Blank, Professorin für Sportmedizin und Gesundheitstourismus an der Tiroler Privatuniversität UMIT, die das Offline-Dorf wissenschaftlich begleitet, verdeutlicht wie die zunehmende Nutzung von Internet und Smartphone unsere Gewohnheiten verändert und welche möglichen gesundheitlichen Folgen er haben kann. Diese können von Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und Depressionen bis hin zu Essstörungen reichen. Sie und ihre Kollegen untersuchen, welche Effekte ein Urlaub Internet und Social Media auf das Wohlbefinden der Teilnehmer hat. Zu diesem Zweck wurden wir gebeten, vor, während und nach unserem Aufenthalt im Offline-Dorf, entsprechende Fragebögen auszufüllen.

Yoga-Lehrerin im Valzifenztal, vor herrlichem Bergpanorama

Yoga vor traumhafter Bergkulisse

Am nächsten Morgen brechen wir schon sehr früh und mit knurrendem Magen Richtung Valzifenztal auf. Wenig später stehe ich , inmitten einer taunassen Wiese, auf knapp 2000 Metern Höhe, barfuß und auf einem Bein balancierend auf einer Yoga-Matte. Im Hintergrund ist das beruhigende Plätschern des Valzifenz Bachs zu hören. „Stellt euch vor, dass aus Euren Füßen kleine Wurzeln wachsen“, höre ich die Yogalehrerin sagen. Das fällt mir in dieser ruhigen Abgeschiedenheit, in der mich nichts ablenkt, außer das gelegentliche Pfeifen eines Murmeltiers, nicht sonderlich schwer.

Ich wage mich in eiskaltes Gebirgswasser

Unmittelbar nach dem Yoga ist es bei mir mit der Entspannung allerdings erst mal wieder vorbei. Denn nun wartet die für mich größte Herausforderung des ganzen Aufenthalts auf uns: Eisbaden in einem acht Grad kalten Gebirgsbach. Denn ich bin schon von jeher eine Frostbeule, die es bestenfalls im Hochsommer schafft, kalt zu duschen. Schon seit wir uns auf den Weg gemacht haben, überlege ich, wie ich mich vor dieser Challange drücken könnte.

Doch der Weltrekordhalter im Eisschwimmen, Josef Köberl, der uns begleitet, lässt keine Ausreden gelten und schafft es schließlich sogar, mich mit seiner Begeisterung anzustecken. Schließlich bin ich nicht nur Reisebloggerin, sondern auch Medizinjournalistin und als solche weiß ich, dass man dem Eisbaden zahlreiche positive Effekte, nicht nur auf das Immunsystem, nachsagt. Und da alle anderen sich auch trauen, will ich auch nicht die Einzige sein, die kneift. Also lasse ich das Frühstücksbuffet mit regionalen Spezialitäten, das fleißige Geister, bereits für uns aufgebaut haben, heroisch links liegen und begebe mich zu der Stelle, an der der Valzifenz Bach eine Art Becken bildet. Zunächst tut die Kälte regelrecht weh. „Ihr müsst langsam reingehen“, leitet Josef uns an. Denn das Herz-Kreislauf-System müsse sich erst an die Kälte gewöhnen. Sonst bestehe die Gefahr, dass es zur sogenannten Kälteidiotie komme, einem Phänomen, das bei unter 32 Grad Kerntemperatur kurz vor dem Erfrieren auftrete, erst flimmere es, dann werde es einem schwarz vor Augen, und im schlimmsten Fall verliere man das Bewusstsein. „Dann seid ihr wirklich offline“, warnt Köberl und ist uns noch den Tipp, die Hände unter die Achseln zu klemmen. Denn die Hände dort zu platzieren, wo die Haut am dünnsten und daher auch am kälteempfindlichsten ist, kann helfen, das eisige Gefühl zu bekämpfen.

Während ich immer weiter in das kalte Wasser gehe, befindet sich mein Gehirn im Alarmzustand und hämmert: Hast Du Dir das auch gut überlegt? Kälte bedeutet Gefahr. Willst Du nicht doch lieber umkehren? Aber ich bleibe stark und schaffe es schließlich, vollständig in das eisige Wasser einzutauschen. Ich bleibe sogar ziemlich lange drin, weil laut Josef, weil laut Köberl, nach der schmerzhaften, dann prickelnden Gefäßkontraktion der Haut eine angenehmen Wärmewelle folgen soll. Bei mir dauert es allerdings, bis dieser Effekt eintritt.

Als ich das Wasser verlasse, tue ich das sehr vorsichtig. Denn ich spüre, wie die Kälte meine Koordination beeinträchtig. Auch als ich längst schon wieder in meiner warmen Kleidung stecke, klappere ich noch eine ganze Weile mit den Zähnen. Aber ich bin sehr stolz, dass ich es geschafft habe und genieße die Glückshormone, die meinen Körper nun fluten. Ich nehme mir vor, das irgendwann zu wiederholen.

Was das Handy mit uns macht

Am Abend versammeln wir uns vor dem Kaminfeuer, wo die Schweizer Journalistin Anna Miller einige Passagen aus „Verbunden“ vorliest, ihrem Ratgeber, in dem sie für einen bewussten Umgang mit unserer Bildschirmzeit plädiert. Mir wird zum ersten Mal bewusst, wie stark die sozialen Medien auf unser Belohnungssystem abzielen. Jedes Mal wenn wir ein interessantes Video sehen, eine Nachricht oder ein Like erhalten, schüttet unser Gehirn Dopamin aus, ein Botenstoff, der auch immer dann freigesetzt wird, wenn wir Freude empfinden, zum Beispiel beim Essen und Trinken, wenn wir Erfolg haben, Geld bekommen oder auch beim Sex.

In Studien hat sich gezeigt, dass viele Menschen automatisch etwa alle fünf Minuten auf ihr Handy schauen, auch dann, wenn keine Nachricht auf ihrem Bildschirm aufploppt und dass Gespräche oberflächlich werden und Menschen sich schlechter auf eine Aufgabe konzentrieren können, wenn ein Handy in Sichtweite ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Gerät ein- oder ausgeschaltet ist oder mit dem Display nach oben oder unten auf dem Tisch liegt.

In ihrem Buch «Verbunden» erläutert  Miller, wie übermässiger Internetkonsum uns Energie und die Nähe zu anderen Menschen raubt. Sie schreibt: „Je mehr wir versuchen, im Digitalen mit allen verbunden zu bleiben, desto öfter sind wir nicht mehr wirklich da. Physisch und emotional nicht mehr präsent im Raum, in dem wir uns gerade befinden.“ Ich muss daran denken, wie oft ich während der Arbeit, durch das Eingehen einer WhatsApp-Nachricht aus meinen Gedanken gerissen werde und wie schwer es mir fällt, anschließend den Faden wieder aufzunehmen.

Fünf ereignisreiche Tage im Offline-Dorf gehen zu Ende

An unserem letzten Abend sitzen wir dann alle noch einmal zusammen am knisternden Lagerfeuer und halten Stockbrot, Gemüse und Fleisch über die Flammen. Der Resilienzforscher Gerhard Moser spricht darüber, wie das Blaulicht der Computer-, Tablet- und Smartphone-Bildschirme unsere Nachtruhe beeinflusst. Blaues Licht, das in der Fachsprache auch als High-Energy Visible Light bezeichnet wird, kurz HEV-Licht, ist neben der UV-Strahlung auch Teil des Sonnenlichts. Es beeinflusst unsere Tag-Nacht-Wahrnehmung und die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol und des Schlafhormons Melatonin.

Unser Körper wertet auch das blaue Licht unserer Bildschirme als Tageslicht. Durch dieses wird Cortisol aktiviert. Solange der Cortisol-Spiegel durch das Blaulicht am Abend erhöht ist, bildet unsere Zirbeldrüse kaum bis gar kein Melatonin. Wenn wir also vor dem Einschlafen noch auf den Bildschirm unseres Smartphones blicken, um uns durch Fotos, Videos und aktuelle Nachrichten zu scrollen, bremsen wir die Bildung des Schlafhormons und das selbst im Nachtmodus. Dadurch fällt es uns schwerer, einzuschlafen.

Fünf intensive Tage, mit spannenden Erlebnissen, einzigartigen Eindrücken und vielen interessanten Gesprächen gehen zu Ende. Mir graut ein wenig vor dem nächsten Morgen, wenn wir unsere Smartphones aus dem Käfig holen dürfen. Wieviel habe ich verpasst, waren wichtige Nachrichten dabei? Auf der Rückfahrt mit dem Zug, stecke ich es die Tasche und entscheide mich dafür lieber in einer Zeitung zu blättern, statt mich durch meine Mails zu scrollen. Was die letzten fünft Tage warten konnte, kann auch noch bis morgen warten. Lieber noch ein bisschen aus dem Fenster schauen und die herrliche Berglandschaft genießen. Ich nehme mir ganz fest vor, mir künftig öfter mal Auszeiten vom Handy zu gönnen und es nachts in einen anderen Raum zu verbannen…

Weitere Infos

Unterkünfte

Hotel Madrisa (4-Sterne)

Familie Rhomberg
Gargellen 39
A-6787 Gargellen
Telefon: +43 5557 6331
Mail: gast@madrisahotel.com
www.madrisahotel.de

 

Alpenhotel Heimspitze (4-Sterne)

Familie Thöny und Krämer
Am Waldrand 53,
A-6787 Gargellen
Tel. +43 5557 6319
Mail: hotel@heimspitze.com
www.heimspitze.com

 

Hotel Alpenrose (3-Sterne)

Familie Marent
Gargellen 74
A-6787 Gargellen
Telefon +43 5557 6314
Fax +43 5557 69426
Mail: info@alpenrose-gargellen.at
www.alpenrose-gargellen.at

Touristeninformation

Montafon Tourismus GmbH

Montafonerstr. 21
6780 Schruns
Tel. +43 50 6686 310
Mail: gargellen@montafon
www.montafon.at

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